Neue Anlaufstelle für trauernde Eltern und Geschwister in Leipzig

Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. öffnet seine Türen in neuen Räumlichkeiten

Der Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. (VEID) stellt am 1. November 2013 seine neuen Räumlichkeiten in Leipzig vor. Der Tag der Offenen Tür, der aus diesem Grund veranstaltet wird, richtet sich aber nicht nur an die betroffenen Familien, sondern soll auch die Öffentlichkeit über die Arbeit des VEID in Leipzig und sein bundesweites Engagement informieren. „Wir sind seit 2006 in Leipzig und haben eigentlich in einer kleinen privaten Unterkunft begonnen, die Arbeit in den einzelnen Regionen Deutschlands zu koordinieren“, berichtet Petra Hohn, Bundesvorsitzende des VEID. „Erst 2009 konnten wir an der Verfassungslinde mit Hilfe der LWB unsere erste richtige Geschäftsstelle einrichten.“ Diese Räumlichkeiten seien mit dem steigenden Bekanntheitsgrad und dem damit verbundenen Anwachsen der Aufgaben in der bundesweiten, aber auch regionalen Arbeit zu klein geworden. „Mittlerweile haben sich 10 Selbsthilfegruppen in Leipzig organisiert, denen wir in unserer Geschäftsstelle einen Ort des Treffens, Austauschens und der Trauerbewältigung geben. Weiterhin bieten wir bei uns auch Einzelgespräche mit unseren ausgebildeten Trauerbegleitern an. Nicht zu vergessen sind auch die Trauercafés, die hier stattfinden“, begründet Petra Hohn die Suche nach größeren Räumlichkeiten. Und wieder konnte sich die Bundesvorsitzende auf die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH verlassen, die ihr erneut bei der Suche behilflich war und die Räumlichkeiten am Roßplatz 8a, einem sanierten Bürogebäude, anbieten konnte.
Mit Hilfe von betroffenen Eltern, ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie Spendern aus der Region wurde die neue Geschäftsstelle für die Ansprüche des VEID hergerichtet. So erhielt der Bundesverband Unterstützung von der Sparkasse Leipzig zum Aufbau der Küchenzeile, das holländische Unternehmen AkzonNobel mit seiner Niederlassung in Bitterfeld stellte Farben, Möbel und einen Transporter für den Umzug. Auch die jüngste Spende des Porta Möbelhauses trug zur Einrichtung der neuen Räume bei.
Am Tag der Offenen Tür können sich die Gäste von den Ergebnissen der Umzugsaktion überzeugen. Petra Hohn wird zusammen mit ehrenamtlichen Helfern und den anwesenden Familien die Geschäftsstellenräume vorstellen. Unterstützt wird das Team um die Bundesvorsitzende durch Schirmfrau Luci van Org. Die Musikerin und Lyrikerin aus Berlin hat sich vor fünf Jahren an die Spitze der Prominenten gestellt, die sich öffentlich für den VEID engagieren. „Wenn ich Menschen, die einander in diesem für mich unvorstellbaren Schmerz beistehen, irgendwie unterstützen kann, möchte ich das sehr gern tun“, begründet die Sängerin Luci van Org ihr Engagement. Ganz eng an ihrer Seite steht Claudia Effenberg als Botschafterin. Marius Müller-Westernhagen hatte erst kürzlich den Bundesverband als Begünstigten der Kunstaktion MaleLE der Leipziger Volkszeitung vorgeschlagen und für eine großzügige Geldzuwendung gesorgt. Auch Clown Oleg Popow spendete mit dem Russischen Staatszirkus eine Zirkusvorstellung den Familien von verstorbenen Kindern.
Zum Tag der Offenen Tür startet die diesjährige Aktion „Lichtpunkt“, um ein Zeichen der Trauer, dem Gedenken und der Anteilnahme für verstorbene Kinder zu setzen. „Mein Lichtpunkt heißt Carsten, ein Lichtpunkt für meinen Sohn. Der Lichtpunkt ist auch eine Verbindung zwischen den Menschen, die schicksalhaft verbunden sind und gemeinsam den Weg des Lebens weitergehen“, so Petra Hohn. Die Einnahmen dieser Spendenaktion, die bis zum 31. Dezember durchgeführt wird, werden der Arbeit des VEID zugutekommen.

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Erstellt: Michael Lindner

 Bundesverband Verwaiste Eltern und Trauernde Geschwister in Deutschland e.V.
Der Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. stellt mit seinen Angeboten Hilfe und Unterstützung für alle zur Verfügung, die mit dem Tod eines Kindes – gleich welchen Alters – leben müssen oder zu tun haben. Unsere Angebote gelten

  • den Betroffenen (Eltern, Geschwistern, Familienangehörigen)
  • dem sozialen Umfeld (z.B. Freunde, Nachbarn, Kollegen, Mitarbeiter)
  • den involvierten Berufsgruppen (z.B. Ärzte, Hebammen, Lehrer, Erzieher) und
  • den ehrenamtlichen und professionellen Helfern (z.B. Seelsorger, Krisenintervention, Feuerwehr, Polizei, Trauerbegleiter, Therapeuten).

Darüber hinaus sind die Verwaisten Eltern ein Netzwerk von inzwischen fast 500 Gruppen in ganz Deutschland. In diesen Gruppen finden Eltern nach dem Tod ihres Kindes den schützenden Raum, in dem Trauer zugelassen und gezeigt werden darf. Hier finden sie Hilfe auf dem langen und leidvollen Weg durch die Trauer, hier ist Trost möglich jenseits von vordergründiger und schneller „Vertröstung“, die unsere Umwelt gewöhnlich für Trauernde bereithält.
Im Schutzraum dieser Gruppen vermitteln Eltern, die bereits durch ihren tiefen Verlustschmerz und ihre Trauer hindurch zum Leben zurückgefunden haben, die Hoffnung, dass Weiterleben möglich ist. Neben Trauer, Schmerz und Ängsten werden auch Freuden und Zukunftspläne geteilt. Aus geteilter Trauergeschichte wachsen verwaiste Eltern so in geteilte Lebensgeschichte hinein.
Die Hilfe zur Selbsthilfe erfolgt zunächst weitestgehend in „begleiteten“ Gruppen. In diesen wird auch Beratung – und wo nötig therapeutische Hilfe – angeboten oder in Zusammenarbeit mit Menschen aus helfenden Berufen sorgsam vermittelt.
So entsteht ein Netz von Beziehungen, Verbindungen und Kontakten, das sich – auch über die Gruppentreffen hinaus – nachhaltig als notwendig und hilfreich erweist.

Weitere Informationen und Bildmaterial:
Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V.
Roßplatz 8a, 04103 Leipzig
Telefon: 0341/9468884
Telefax: 0341/9023490
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