Vor zwei Jahren starb Miriam im Alter von 85 Jahren … Miriam hat als jüdisches Kind und Jugendliche trotz bestialischer Repressalien ein deutsches KZ überlebt und trotzdem hat sie mit ihrem schottischen Mann jahrelang für deutsche Urlauber in ihrer neuen schottischen Heimat ein Urlaubsdomizil herzlich bereitete.

Nahezu sechs Millionen jüdische Menschen haben die Greul des Faschismus nicht überlebt. Daran müssen wir nicht nur am 9. November erinnern. Dieses Erinnern müssen wir täglich wach halten, weil sich rechtsnationales Denken und Handeln in der Mitte der Gesellschaft breit macht. Befördert durch die Anwesenheit einer rechtsnationalen Partei in den Parlamenten auf Landes- und Bundesebene.

AFD ist Schuld an dem Aufblühen von Hass gegen die Mitmenschen jüdischen Glaubens, für das Aufflammen einer neuen Pogromstimmung in deutsche Kleinhirnen mit Handlungsdruck …

Weil sich diese Partei nicht von Mitglieder trennt, die die NS-Zeit einen „Vogelschiss in unser über 1.000-jährigen Geschichte“ nannten (Alexander Gauland), das Berliner Holocaust-Mahnmal mit folgendem Satz: „Wir Deutschen sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“ umschreiben (Bernd Höcke), die sich zum Anschlag auf die Synagoge in Halle so äußern: „Was ist schlimmer, eine beschädigte Synagogentür oder zwei getötete Deutsche?“, die eine Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Udo Lindenberg mit „Judaslohn“ kommentieren (Stephan Brandner), die nach dem Terror von Halle ein „Waffengesetz mit Augenmaß“ fordert (AFD-Fraktion des Bundestages) …

Und, wer diese AFD unterstützt, sie wählt, der macht sich schuldig an dem, was im Namen und Geist von nationalen Gedanken geschieht und geschehen wird.

Daher ist es so wichtig, dass wir uns auch noch in 100 Jahren als DEUTSCHE für den Mord an 6 Millionen Juden entschuldigen müssen und der Toten gedenken werden. Gedenken aber auch die jüdischen Mitbürger, die den Holocaust überlebten und uns DEUTSCHEN nicht nur vergeben haben, sondern mit uns leben.