#Abschiebung zum Preis der Freiheit

Quelle: http://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/schüler-wollen-abschiebung-eines-afghanen-stoppen-tumulte/ar-BBBJJoI?ocid=spartandhp
Quelle: http://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/schüler-wollen-abschiebung-eines-afghanen-stoppen-tumulte/ar-BBBJJoI?ocid=spartandhp

Es sind erschütternde Bilder, die Nachrichtenagenturen und TV-Nachrichten heute veröffentlichen (https://www.youtube.com/watch?v=MCdr0cmuxjE). #Nürnberg. Die Stadt in Bayern wird zum Mittelpunkt einer menschenunwürdigen Abschiebepraxis. Ein 20-jähriger  Berufsschüler aus #Afghanistan wird vor den Augen seiner Mitschüler von Polizisten aus dem Unterricht gezerrt, um die Abschiebung in sein Heimatland auf Geheiß des Bayrischen Innenministers durchzusetzen. Das lassen sich 300 Berufsschüler und Bürger der Stadt nicht bieten und verteidigen den jungen Afghanen mit Sitzblockaden und lauten Protestrufen.

Auch die Lehrer zeigen sich schockiert von dem Vorfall, der letztlich in einen mehrstündigen Tumult eskaliert. Gegenüber dem Bayrischen Rundfunk sagte ein Lehrer, dass der 20-jährige gut integriert und fleißig sei. Eine Ausbildungsstelle habe er in Aussicht gehabt. Von der Polizei heißt es, gegen den Afghanen „werden derzeit strafrechtliche Verstöße geprüft“. (Quelle: http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/nuernberg-300-jugendliche-protestieren-gegen-abschiebung-eines-mitschuelers-a-1150127.html)

Es ist bewundernswert, dass sich die jungen Menschen gegen die Willkür des Staates so engagiert zur Wehr setzen. Was als friedlicher Protest begann, wurde durch den offensichtlich brutalen Polizeieinsatz gegen jungen Menschen zum Sinnbild der unmenschlichen Abschiebepraxis der Bundesregierung. Gedrängt wurden die Oberen um Innenminister d Maizière vom Bayrischen Staatsklüngel des Seehofer. Sie geben sich erst zufrieden, wenn alle ihre Forderungen bezüglich Flüchtlingsobergrenzen, Grenzschließungen und Abschiebungen erfüllt sind.

Es hätte auch nicht des schrecklichen Bombenanschlags von heute in Kabul (https://www.taz.de/Kommentar-Sicherheitslage-Afghanistan/!5411281/) bedurft, um festzustellen, dass Afghanistan kein sicheres Herkunftsland ist. Wenn Herr de Maizière und sein Bayrischer Amtskollege Herrmann die deutschen Medien aufmerksamer verfolgt hätte, dann sollten sie eigentlich von ihrer Bildung und christlichen Erziehung her längst zu der Erkenntnis gelangt sein, dass man ein sicheres Herkunftsland nicht vom grünen oder braunen Schreibtisch festlegen kann (https://twitter.com/tagesschau/status/869965478793326592).

Dass es nun einen jungen Menschen in #Nürnberg oder auch eine 14-jährige Schülerin in #Duisburg (https://twitter.com/luna_le/status/870014134661808128) trifft, ist eine Schande für den dreifachen Familienvater und evangelischen Christen Thomas de Maizière. Aber, es betrifft nicht seine Familie, sondern wieder einen Menschen aus einem Land, dass der Westen mit seiner Auffassung von Bombendemokratie zu befrieden versuchte und doch nur in Schutt und Asche legte.

Aber, es macht hingegen Mut, dass sich die Nürnberger sich nicht den jungen Afghanen aus ihrer Mitte reißen lassen wollten. Den ersten Widerstand haben sie gegen Schlagstöcke und Pfefferspray verloren. Nun entscheiden bayrische Richter über den jungen Mann.

Vielleicht ist es Zeit, dass alle Berufsschüler, Gymnasiasten, Real- und Hauptschüler, Studenten – ob mit ihnen ein Afghane, ein Libyer, ein Syrer, ein Somali … lernt – jetzt auf die Straße gehen, um sich für die Freiheit des Nürnberger Afghanen und alle von der Abschiebung bedrohten Menschen in Deutschland einzusetzen. Es wird notwendig, sich für die Menschenrechte einzusetzen, die laut Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland für alle hier lebenden Bürger gelten.