Ostern – Eine Utopie der Auferstehung der Menschheit?

© https://gabriellagiudici.it/marx-engels-il-manifesto-del-partito-comunista/
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Nein, keine erneute Deutung oder Beschreibung der Ostergeschichte. Sondern ein Nachdenken über den Wunsch nach Gerechtigkeit und Weltfrieden. Diese beiden Ideen, die sich spätestens durch die Geschichte Jesu im Glauben als Hoffnung der Menschen verinnerlicht haben.

Was ist von diesen Ideen nach über 2000 Jahren übriggeblieben? In Gesprächen mit Freunden erscheint es mir, dass Gerechtigkeit und Weltfrieden sich von Ideen in Utopien umgewandelt haben. Wikipedia schreibt: „Eine Utopie ist der Entwurf einer fiktiven Gesellschaftsordnung, die nicht an zeitgenössische historisch-kulturelle Rahmenbedingungen gebunden ist.“ (Quelle)

Wir haben uns scheinbar von dem Wunsch nach Gerechtigkeit und Weltfrieden getrennt, um die Unerreichbarkeit festzuschreiben. Das Problem ist, dass die Menschen zu viel als Utopie abtun. Eine Utopie scheint nicht erreichbar. Die Menschen im Mittelalter konnten sich nie vorstellen, dass der Mensch einmal zum Mond fliegen wird. Wird die Utopie aber zum Wunsch, dann steckt der Wille dahinter, es auch zu erreichen. Warum soll also die Menschheit nicht den Willen nach Gerechtigkeit und Weltfrieden haben? Und: „Wo ein Wille, da ein Weg. Wo kein Wille, da eine Ausrede!“ So eine christliche Weisheit. Wenn man etwas wirklich will, dann findet sich auch eine Lösung. Mit einem starken Willen kann man viel erreichen. (Quelle) Man muss Gerechtigkeit und Weltfrieden eben nur wollen. Derzeit wollen wir Wohlstandsbürger im Westen nichts von unserem Wohlstand abgeben, um Gerechtigkeit zwischen Armen und Reichen, Westeuropa und Osteuropa, erster und dritter Welt herzustellen. Niemand müsste flüchten, wenn es ihm dort, wo er lebt, gut gehen würde. Dran sollten wir als Nahziel arbeiten. Das führt u.a. zu Spannungen hier, die nicht sein müssen. Aber, die Ursachen liegen doch letztlich woanders: Waffenexporte, Profitgier, Kriege, Hunger, Elend, Lohnungerechtigkeiten zwischen Ost und West, Frauen und Männern, Arbeitsexport in Billiglohnländer, schnelles Geld durch Lug und Betrug, „Hausfrauenverdummungsfernsehen“, kein Geld für Bildung und Gesundheit … auf der ganzen Welt.

Ja, wenn wir nicht mehr daran glauben, den Wunsch danach verspüren, diese Ideen umzusetzen, dann brauchen wir uns nichts vorzuwerfen, wenn es nichts wird mit dieser Gerechtigkeit und diesem Weltfrieden.

Wir sollten uns nicht auf die da oben verlassen. Die machen sich keine Gedanken um ein miteinander. Wann werden wir Menschen endlich begreifen, dass wir alle nur Menschen sind, die gleiche Luft atmen müssen, Wasser zum Trinken brauchen, etwas zum Essen benötigen und uns einander brauchen, um all diese notwendigen Bedürfnisse zum Überleben als Menschen stillen zu können. Es wäre doch so einfach!

Na dann, schöne Ostern und nie die Hoffnung, den Wunsch auf Gerechtigkeit sowie Weltfrieden verlieren und sich dafür engagieren.