GREXIT – BREXIT – GROKO – TROIKA – Trallala …

Wenn die zugespitzte Situation in Griechenland nicht so dramatisch wäre, wo sich Menschen aufgrund der Machtspielchen des vor dem Finanzkapital winselnden Europolitikertrüppchen keine Medikamente für ihre Krebsbehandlung mehr leisten können. Wo Menschen, die wir noch vor kurzem als Nachbar, den wir unbedingt in Krisensituationen beistehen müssen, nicht mehr wissen, was morgen sein wird. Wo eine neu Regierungsmannschaft noch nicht einmal Zeit hatte, ein Land, ihr Land zu regieren. Wo Menschen trotz dieser Handlungseinschränkungen ihrer Regierung so diszipliniert sind, wie es nicht einmal wir Deutschen wären.

Ja, wenn es nicht so dramatisch wäre, dann müssten wir eigentlich über das Kindergartengehabe der uns vorgesetzten Möchtegern Mächtigen lachen. Ja, sie auslachen. Mit Verniedlichungsvokalbeln aller Kindergruppengequatsche – entschuldigt liebe Kleinen, aber ihr habt eigentlich auch Eure Themen, über die reden dürft und sollt – schrauben diese Politiker die Sichtweise herunter und überspielen die Gefährlichkeit, die von ihnen selbst ausgeht.

Griechenland:

  • Waren es Tsipras und Co, die die Schuldenkrise verursacht haben?
  • Waren es Tsipras und Co, die von ihrem Volk Einsparungen abverlangten, die an die Existenz von über 60 Prozent der Griechen ging?
  • Waren es Tsipras und Co, die eine Steuerpolitik im Sinne der Megareichen (u.a. der reichsten Reeder und Mobilfunkbetreiber der Welt) betrieben?
  • Waren es Tsipras und Co, die sich in Korruption und Amtsmissbraucht verstrickten und somit ihre eigenen Taschen vollstopften, bis das Land im Bankrott landete, weil nichts im Staatsäckel übrigblieb?
  • Waren es Tsipras und Co, die eine der größten Panzerarmeen im Europäischen Raum aufgestellt haben und somit von Unsummen in der Aufrüstungspolitik verbrannten?
  • Waren es Tsipras und Co, die uns deutsche Urlaube für Billigtarife in ihren Hotelburgen entlang der Mittelmeerküsten lockten?

Ich habe eine Antwort auf diese Frage: Nein.

Die Anschlussfrage kann aber berechtigt sein, warum tun Tsipras und Co nichts, um alles wieder gerade zu rücken?

Ich habe eine Antwort auf diese Frage: Weil die Regierungszeit von Tsipras und Co gerade einmal ausreichte, um zwischen Brüssel, Paris, Rom, Berlin und Moskau hin- und her zu reisen, weil das Geld, das ihre Vorgänger verschleudert haben, fehlte, um die Arbeit einer ordentlichen Regierung durchführen zu können. Tsipras und Co sind jedoch nicht wie ihre Vorgänger mit geneigtem Haupt auf Reise gegangen, sondern mit dem Stolz der Helenen, die es wert sind als Nachbar behandelt zu werden.

Tsipras und Co sind von einem stolzen Volk demokratisch gewählt worden, weil diese Volk genug hatte von den vorhergehenden Duckmäusern um Giorgos Andrea Papandreou, Loukas Papadimos, Panagiotis Pikrammenos,  und Andonis Samaras. Wenn Schulz, Juncker, Merkel, Renzi oder Hollande Schuldige für das Scheitern ihrer eigenen Finanzpolitik gegenüber Griechenland suchen, dann bitte schön unter ihresgleichen und unter der alten Garde der griechischen Ex-Ministerpräsidenten.

Der europäische Geldtisch war seit Tsipras und Co nie gedeckt. Es ging immer nur um ein weiteres Sandkastenspielchen zwischen den Gruppenmitgliedern, die sich doch allzu gern mit vielerlei Spitznamen versahen. Was jetzt folgen wird, ist eine Lawine, die um die reichen Staaten des Westens den Ring zum Ersticken enger ziehen wird, so dass wir nicht einmal mehr Zeit haben werden für dieses Phänomen einen neuen Spitznamen zu finden.