Gewinne schaffen mit mehr Waffen …

Karikatur des Tages 24.01.2018 © www.schwarwel.de
Karikatur des Tages 24.01.2018 © www.schwarwel.de

Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim hat am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz der Nachrichtenagentur dpa ein Interview geben. Und genau auf dieser Sicherheitskonferenz äußert er den Wunsch der türkischen Regierung nach einer deutschen Beteiligung am geplanten Bau des türkischen Kampfpanzers „Altay“. Schockierend ist seine Aussage, dass von einer solchen Zusammenarbeit beide Seiten profitieren würden. Und wörtlich laut dpa: „Noch mehr Deutschland. Denn die Maschinen kommen aus Deutschland, einfache Teile würden in der Türkei hergestellt.“

Es ist schön, dass die Marionette des türkischen Präsidenten  Erdogan es so klar ausspricht, wie es auch in Wirklichkeit nur ist: Profit. Nur, wer profitiert davon?

Deutsche Rüstungskonzerne, die durch den Teile- und Know-How-Transfer nicht nur deutsche und europäische Rüstungsexportauflagen umgehen, sondern damit noch mehr Milliarden Gewinne einfahren können. Natürlich profitiert die deutsche Wirtschaft daran. Es bleiben bei Rheinmetall und & Co Arbeitsplätze erhalten. Das dürfen wir dabei nicht vergessen. Denn die Arbeitskräfte in der Rüstungsindustrie müssen schließlich auch ihre Familien versorgen. Und wenn es nicht Rheinmetall ist, die sich auf die Deals mit der Türkei einlassen, um die sozial-industriellen Gutmenschen zu mimen, dann würden doch andere das Geschäft übernehmen: Die Russen oder die Amerikaner. Aber, wo kommen wir denn dahin? Dann doch lieber schön das Geld im eigenen Lande lassen und damit für soziale Gerechtigkeit und Infrastruktur wie Kindergärten, Schulen und Universitäten schaffen.

Da ist nur ein Haken: „Bestes Beispiel: der Krieg in Afghanistan. Seit gut 17 Jahren ist der Westen dort militärisch aktiv; keines der selbst gesteckten Ziele wurde erreicht. Wie desolat die dortige Lage ist hat erst in der vergangenen Woche ein Bericht der Vereinten Nationen offenbart. Demnach wurden im Jahr 2017 insgesamt 10.453 Zivilisten in Afghanistan getötet.“ Das schrieb heute Sarah Wagenknecht von den Linken zur Sicherheitskonferenz am 18. Februar 2018 auf Facebook. Ja, der Ort, wo der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim vom beiderseitigen Profit einer deutschen Beteiligung am Panzergeschäft mit der Türkei sprach.

Und übrigens: Die Menschen, die die Bombardements von deutschen und anderer Staaten Waffen überleben, möchten dort zwischen Trümmern und Chaos, Leid und Armut nicht mehr leben, sondern flüchten dorthin, wo der Profit gemacht wird.