
Am 1. Oktober 2017 wählte die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. (VEID) einen neuen Vorstand. Die Mitgliederversammlung fand im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung in Leipzig statt. Im Vorfeld der Tagung wurde das 20. Jubiläum des Bundesverbandes begangen.
Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des VEID in Leipzig wählten sich die Vertreter der Regionalverbände aus ganz Deutschland einen neuen Vorstand. Die Wahl erfolgte für den Arbeitszeitraum der nächsten drei Jahre. Zur ersten Vorsitzenden wurde Dr. Franziska Offermann von den Trauernden Eltern Fünf-Seen-Land, Starnberg bei München gewählt. Sie übernimmt diese ehrenamtliche Funktion von der bisherigen 1. Vorsitzenden Petra Hohn, die sich nicht erneut als Kandidatin zur Wahl aufstellen ließ. Als 2. Vorsitzende nimmt Kerstin Gleisberg von den Verwaisten Eltern und trauernden Geschwister aus Dresden ihre Arbeit auf. Als neue Mitglieder im Vorstand wurden zudem Ricardo Sirvent vom Kony e.V. aus Kalchreuth bei Erlangen in die Funktion des Schatzmeisters und Michael Lindner von den Verwaisten Eltern und trauernden Geschwistern aus Leipzig in die Funktion des Schriftführers gewählt. Als Beisitzer des VEID wurden Karin Grabenhorst, Stephan Hadraschek und Dieter Jantz in ihren Funktionen bestätigt. Elke Kilian wechselt als ehemalige Schatzmeisterin in die Funktion der Beisitzerin.
Der achtköpfige neue Vorstand wird die erfolgreiche Arbeit fortsetzen und neue Impulse setzen. Das neugewählte Gremium dankte explizit der ehemaligen 1. Vorsitzenden Petra Hohn für ihre Arbeit, die sie seit 2006 für den Bundesverband in ihrer Doppelfunktion als Vorstandmitglied und Bundesgeschäftsführerin leistete. Unter ihrer Führung gelang es u.a. die fachliche Weiterbildung der Trauerbegleiter durch Zuwendungen und Fördergelder breiter aufzustellen. Auch die Landschaft der Bestattungskultur hat sich sensibel für dieses Thema geöffnet, um vielen Familien von früh- oder totgeborenen Kindern eine Möglichkeit für Bestattungen zu geben. Die Wahrnehmung der trauernden Geschwister oder Angebote für Kuraufenthalte der betroffenen Familien sind ebenfalls Ergebnisse einer intensiven und beharrlichen Netzwerkarbeit, die unter der Führung von Petra Hohn angeschoben wurden. Wissenschaftlich wurde die Trauerarbeit des Bundesverbandes ebenfalls untermauert. So wurde vor kurzem eine „Geschwisterstudie“ gemeinsam mit der Medical School Berlin unter der Leitung von Dr. Birgit Wagner durchgeführt, die durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wurde.
Die Arbeit der über 500 Selbsthilfegruppen und Vereine, die sich unter dem Dach des VEID engagieren, wurde am Vorabend der Jahrestagung auf der Festveranstaltung zum 20. Jahrestag der Gründung des Bundesverbandes wertgeschätzt. Im Beisein wichtiger Persönlichkeiten des politischen Lebens wie Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Daniela Kolbe, SPD-Bundestagsabgeordnete, Christine Clauss, CDU-Abgeordnete im Sächsischen Landtag sowie Prof. Dr. Thomas Fabian, Bürgermeister und Beigeordneter für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule der Stadt Leipzig. Prof. Thomas Fabian und Petra Köpping schilderten in ihren Grußworten ihre ganz persönliche Sicht auf die wichtige Arbeit des VEID und unterstrichen die Notwendigkeit der Fortführung und Weiterentwicklung des Wirkens des Bundesverbandes, um den Betroffenen in der Trauerbewältigung zu helfen sowie ihnen neuen Lebensmut zu geben.
Die Gründungsmitglieder Dr. Mechthild Voss-Eiser und Mag. Theol. Christine Fleck-Bohaumilitzky berichteten an dem Abend eindrucksvoll von den Anfängen des Bundesverbandes. Dabei war es anfangs wichtig, die vielen Aktivitäten der einzelnen Selbsthilfegruppen und Vereine in einem Netzwerk zu verbinden und als zentrale sowie fachlich kompetente Anlaufstelle für Familienangehörige von verstorbenen Kindern zu fungieren.
Die beiden Schirmfrauen des VEID, Luci van Org und Claudia Effenberg, versicherten den anwesenden Gästen, dass sie sich auch weiterhin lautstark für verwaisten Eltern und trauernden Geschwister einsetzen werden. Beide engagieren sich seit über 10 Jahren für den VEID, in dem sie in ihren Netzwerken auf die Arbeit des Bundesverbandes aufmerksam machen. Mit befreundeten Künstlern aus Israel und Berlin gestaltete Luci van Org zusammen mit ihrem musikalischen Partner Roman Shamov ein eindrucksvolles kulturelles Rahmenprogramm für die Festveranstaltung.